Feuerlöscher: die richtige Wahl im Brandfall
Veröffentlicht am 25. Mai 2021
Ein Feuerlöscher in Reichweite vermittelt das gute Gefühl, im Brandfall rechtzeitig reagieren zu können. Kleine Brandherde können effektiv gelöscht werden beziehungswiese kann das Ausbreiten der Flammen auf andere Gegenstände eingedämmt werden. Doch der Feuerlöscher muss das richtige Löschmittel beinhalten. Er muss funktionsfähig sein und korrekt bedient werden.
Feuerlöscher ist nicht gleich Feuerlöscher
Jeder Stoff reagiert anders, wenn er in Brand gerät, und muss mit dem passenden Löschmittel bekämpft werden. Bekanntestes Beispiel ist der Fettbrand. Hier ist der Einsatz von Wasser nicht nur kontraproduktiv, sondern lebensgefährlich.
Feuerlöscher werden daher nach er Europäischen Norm EN2 in verschiedene Brandklassen eingeteilt:
Brandklasse A – feste Stoffe, wie beispielsweise Holz, Papier, Textilien oder Stroh
Brandklasse B – flüssige (oder flüssig werdende) Stoffe, wie beispielsweise Öl oder viele Kunststoffe
Brandklasse C – gasförmige Stoffe, wie beispielsweise Propangas, Wasserstoff oder Stadtgas
Brandklasse D – brennbare Metalle, wie beispielsweise Aluminium
Brandklasse F – Speiseöle und -fette, wie beispielsweise für eine Fritteuse
Die Brandklasse E wurde abgeschafft, sie war für Brände in elektrischen Niederspannungsanlagen (bis 1000 Volt) vorgesehen.
Der richtige Feuerlöscher für Zuhause
Feuerlöscher für den Hausgebrauch sind mit den Löschmitteln Pulver, Wasser, Schaum oder Kohlendioxid erhältlich. Es gibt sie mit unterschiedlichem Füllgewicht von 2 bis 20 Kilogramm.
Es wird zwischen Dauerdrucklöschern und Aufladelöschern unterschieden. Der Dauerdrucklöscher ist günstiger in der Anschaffung und Wartung und etwas einfacher in der Bedienung.
Für Innnenräume kommen in der Regel Schaumlöscher für die Brandklassen A und B zum Einsatz. Sie verfügen über eine hohe Löschkraft und verursachen geringere Löschschäden im Vergleich zu einem Pulverlöscher (Brandklasse A,B,C), den man häufig im Außenbereich verwendet.
Der Wasserlöscher für die Brandklasse A verursacht keine Löschmittelrückstände und ist dadurch umweltfreundlich. Er verfügt aber über eine schwache bis mittlerer Löschkraft.
Experten empfehlen Geräte mit einer Befüllung von 6 Kilogramm. Sie haben ausreichend Druck und sind gut tragbar.
Für die Küche ist ein Fettbrandlöscher die richtige Wahl (Brandklasse F). Er kann im Falle von brennendem Fett effektiv löschen. Setzt keinesfalls Wasser zur Bekämpfung des Brandes ein, es droht eine Explosion! Alternativ eignet sich für kleine Fettbrände eine Löschdecke, die den Brand ersticken kann.
Betriebe sind verpflichtet Feuerlöscher vorzuhalten. Zur Ermittlung der richtigen Anzahl musst Du neben der Gesamtfläche der Räume die Gefährdungslage berücksichtigen. Die Berechnung erfolgt nach Löschmitteleinheiten.
Die richtige Anbringung des Feuerlöschers
Ihr solltet Feuerlöscher gut sichtbar anbringen. Ein rotes Hinweisschild kann den Standort des Feuerlöschers kennzeichnen.
Wichtig ist auch die richtige Höhe. Ideal sind 80 bis 120 cm über dem Boden.
Der Feuerlöscher sollte sich möglichst zentral befinden. In Wohnungen bietet sich dafür der Flur an, von dem die einzelnen Zimmer abgehen.
Feuerlöscher im Freiem müsst ihr vor Witterung schützen.
Die richtige Benutzung des Feuerlöschers
Unsachgemäß eingesetzt, hilft der Feuerlöscher im Brandfall wenig. Daher ist es wichtig, sich rechtzeitig über die richtige Bedienung zu informieren. Den Löschern liegt eine Gebrauchsanweisung bei – brennt es erstmal, ist dafür jedoch keine Zeit mehr. Am besten lasst ihr Euch von einem Experten in den richtigen Gebrauch einweisen.
Grundsätzlich gilt:
- Feuerlöscher aus der Halterung nehmen, in der Nähe des Feuers auf den Boden stellen.
- Feuerlöscher entsichern.
- Bei Aufladelöschern Schlagknopf drücken.
- Feuerlöscher anheben und Schlauch bzw. Pistole auf die Flammen richten.
- Auf den Druckhebel drücken und das Löschmittel strömt aus. Bei Loslassen des Hebels stoppt der Vorgang.
Setze gegebenenfalls mehrere Feuerlöscher zeitgleich ein. Flächenbrände bekämpfst Du von vorne, Tropfbrände von oben nach unten.
Lösche das Feuer mit der Windrichtung und betätige den Feuerlöscher stoßweise. Achte darauf, dass das Feuer nach erfolgreicher Löschung möglicherweise wieder angeht („Rückzündung“). Bleibe mit dem Feuerlöscher in der Nähe der Brandstelle.
Wartung und Instandhaltung von Feuerlöschern
Feuerlöscher sollten alle zwei Jahre durch eine sachkundige Person gewartet werden. Für Unternehmen ist diese Maßnahme sogar verpflichtend.
Denke in diesem Zusammenhang auch an die regelmäßige Überprüfung von Rauchmeldern.
Beide Services kannst Du von Dienstleistern übernehmen lassen.
Übrigens: Feuerlöscher kannst Du auch mieten, anstatt kaufen. Deine Geräte werden dann einfach alle zwei Jahre ausgetauscht.